Als ich damals mein erstes kleines Lager für mein E-Commerce-Business einrichten wollte, stand ich vor der klassischen Unternehmerfrage: Kaufen oder leasen? Und damit verbunden: Betriebsmittelkredit aufnehmen oder Leasingvertrag abschließen?
Klingt erstmal wie eine simple Entscheidung. War’s aber nicht.
Ich hab mir beide Optionen sehr genau angeschaut, gerechnet, verglichen – und mich am Ende doch umentschieden. Heute weiß ich: Die Unterschiede sind größer, als ich anfangs dachte. Und: Die Wahl kann entscheidend sein für die Liquidität deines Unternehmens.
Deshalb will ich dir hier meine Erfahrung mitgeben. Damit du die für dich richtige Entscheidung treffen kannst – und nicht wie ich stundenlang Foren, Finanzseiten und halbgare YouTube-Videos durchforsten musst 😉
Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Kredit und Leasing?
Ganz vereinfacht:
- Betriebsmittelkredit: Du bekommst Geld von der Bank oder einem anderen Kreditgeber und kaufst dir davon z.B. ein Gerät, einen Firmenwagen oder was auch immer du brauchst. Du bist der Eigentümer – und musst das Geld + Zinsen zurückzahlen.
- Leasing: Du nutzt das Gerät, zahlst eine monatliche Rate, aber bleibst erstmal nicht Eigentümer. Das Leasingunternehmen bleibt Besitzer, du nutzt nur gegen Entgelt.
Beides hat Vor- und Nachteile. Und der Teufel steckt im Detail.
Mein konkretes Beispiel: Lagereinrichtung & Transporter
Ich wollte mir damals zwei Dinge auf einmal leisten:
- Regalsysteme fürs Lager
- Einen kleinen Transporter für Lieferfahrten
Für beides hätte ich ca. 18.000 Euro gebraucht. Ziemlich viel Kohle für ein junges Business, das gerade mal seit einem Jahr richtig lief.
Mein erster Gedanke war: Betriebsmittelkredit. Einfach das Geld leihen, kaufen, fertig.
Aber dann hat mir ein befreundeter Unternehmer geraten, mir Leasing anzuschauen. Gerade für den Transporter könnte das steuerlich und finanziell besser sein.
Warum ich mich beim Transporter fürs Leasing entschieden habe
Ich hab’s durchgerechnet – und es war wirklich schlau:
- Kein hoher Kapitalabfluss auf einmal
- Monatliche Raten (planbar und steuerlich absetzbar)
- Wartung oft inklusive
- Kein Stress mit Wiederverkauf oder Restwert
Klar: Langfristig wäre ein Kauf günstiger gewesen. Aber kurzfristig war es für mich der bessere Weg. Ich konnte das eingesparte Kapital für Marketing und Lagerausbau nutzen – was sich doppelt ausgezahlt hat.
Warum ich fürs Lager lieber den Betriebsmittelkredit genommen hab
Bei den Regalen war mir wichtig, dass die mir wirklich gehören. Und ich wollte keine langen Vertragsbindungen.
Der Betriebsmittelkredit, den ich über eine Fintech-Plattform bekommen hab, war zwar nicht super günstig – aber ich konnte das Geld flexibel einsetzen, auch für Kleinkram wie Gabelhubwagen oder LED-Beleuchtung.
Ich hab die Rückzahlung auf 12 Monate gestreckt und war dadurch trotzdem handlungsfähig.
Wann lohnt sich Leasing – und wann eher der Kredit?
Hier mal mein ganz persönlicher Vergleich:
Leasing ist gut, wenn:
- Du das Objekt nur zeitweise brauchst
- Du keine hohen Einmalkosten stemmen kannst oder willst
- Es um Fahrzeuge, Maschinen oder IT geht
- Du Wert auf Service & Wartung legst
- Du planbare monatliche Kosten möchtest
Kredit lohnt sich eher, wenn:
- Du das Objekt langfristig behalten willst
- Du flexibel mit dem Geld umgehen möchtest
- Du Eigentum aufbauen willst
- Die Finanzierungssumme überschaubar ist
- Du lieber unabhängig von Verträgen bleibst
Beides hat seine Berechtigung
Ich hab am Ende beides kombiniert – und das war für mein Business damals genau richtig. Wichtig ist, dass man nicht einfach blind das eine oder andere macht, sondern wirklich rechnet.
Viele unterschätzen, wie viel Flexibilität dir ein Kredit geben kann. Aber genauso viele sehen beim Leasing nur die Raten – und vergessen die Services, die oft dabei sind.
Mein Tipp: Mach dir vorher einen richtig ehrlichen Plan, was du brauchst, wie lange du es brauchst, und was du dir leisten kannst. Dann entscheidet sich vieles von allein.
Wenn du magst, schreib mir gerne, wofür du dich entschieden hast – oder wo du gerade noch überlegst. Ich helf gern, wenn ich kann. Und wenn du willst, kann ich dir auch den Anbieter nennen, bei dem ich den Kredit bekommen hab. War bei mir echt unkompliziert.
Bis zum nächsten Mal – und bleib finanziell wachsam!