Wenn der Kredit läuft – aber das Geld knapp wird: Mein Notfallplan für Selbstständige

Ich hatte mal einen Kredit über 5.000 €.
Geplant waren damit Website-Relaunch, Ads, zwei Freelancer.
Klang super. Lief auch gut an – aber dann:
Ein Großkunde zahlte nicht.
Ein Projekt platzte.
Ein anderer Kunde wollte „erst nächstes Quartal starten“.
Und plötzlich stand ich da – mit drei laufenden Raten à 610 € und einem Konto kurz vor Null.
Ich teile heute meinen persönlichen 5-Stufen-Plan, wie ich aus der Schieflage rausgekommen bin – ohne Mahnbescheid, ohne Schufa-Eintrag, ohne Panikattacke.


1. Sofort: Ehrliche Bestandsaufnahme machen 📊

Bevor du irgendwas unternimmst: Überblick schaffen.

✅ Was kommt in den nächsten 4 Wochen rein – sicher?
✅ Welche Ausgaben sind fix – Kreditrate, Miete, Versicherungen?
✅ Gibt’s noch Zahlungsziele oder Puffer irgendwo?

Ich habe mir damals ein Sheet aufgesetzt mit:

EinnahmenFällig amSicher?
Rechnung Kunde A15.01.
Etsy-Shoptäglich
Rücklagen Kontosofort

➡️ Fazit: Ich konnte zwei Raten decken – wenn ich jetzt handle.


2. Den Kreditgeber sofort kontaktieren ☎️

Klingt banal – aber ich hab’s zu spät gemacht. Und das war ein Fehler.

iwoca zum Beispiel reagiert mega fair, wenn man rechtzeitig Bescheid sagt.
Ich hab angerufen und erklärt:

„Ich hab aktuell eine temporäre Lücke – kann ich die Rate um 7 Tage verschieben oder aufsplitten?“

Antwort:
Ja – ohne Mahnung, ohne Eintrag, ohne Stress.

📌 Wichtig:
Frühzeitig melden – nicht erst am Fälligkeitstag. Und ehrlich bleiben.


3. Einnahmen kurzfristig pushen (auch mit unkonventionellen Mitteln) 💥

Ich hab sofort reagiert:

  • Alte Kunden angeschrieben mit Mini-Angebot („Quick Fix für 99 €“)
  • Etsy-Shop beworben mit Rabattaktion
  • Kleinprojekt über Fiverr angenommen
  • Eine Domain verkauft, die eh nur rumlag

Ergebnis: Innerhalb von 10 Tagen 890 € reingekriegt.
➡️ Reichte für Rate + etwas Luft.

📌 Denk nicht „groß“ – sondern schnell & klein & direkt umsetzbar.


4. Fixkosten radikal prüfen – aber smart ✂️

Ich hab mir ALLE Abos, Tools und Verträge angeschaut:

  • LinkedIn Premium? Kündigung
  • Adobe Abo? Kurz pausiert
  • Coworking-Space? Auf Homeoffice umgestellt
  • Spotify Business Account? Privat reicht

So hab ich knapp 280 € monatlich eingespart – sofort.

📌 Sparen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Fokus.


5. Danach: Rückzahlung anpassen oder planmäßig fortsetzen 🔁

Als der Engpass vorbei war, hab ich bei iwoca Folgendes gemacht:

✅ Eine kleine Sondertilgung geleistet
✅ Gleichzeitig die Laufzeit um 1 Monat verlängert
✅ Neue Rückzahlungsrate = 90 € niedriger

Das hat mir neuen Spielraum gegeben – und gleichzeitig Vertrauen beim Anbieter gestärkt.


Wenn’s eng wird, heißt das nicht, dass alles vorbei ist 🔄

Früher dachte ich: Wenn ich eine Rate nicht zahlen kann, ist alles ruiniert.
Heute weiß ich: Es gibt Wege. Du musst nur früh, ehrlich und strategisch handeln.

Denn:
Kreditgeber wollen keine Insolvenz – sie wollen Rückzahlung.
Wenn du zeigst, dass du verantwortungsvoll bist, bekommst du fast immer Luft zum Atmen.


Mein Notfall-Toolkit (was ich heute immer parat habe) 🧰

✅ Liquiditätsplan (Excel)
✅ Kontaktliste mit Ansprechpartnern bei iwoca, auxmoney etc.
✅ Liste mit Mini-Angeboten für schnelle Aufträge
✅ Rücklagen für 2 Raten (mindestens)
✅ Psychotrick: „Ich hab schon Schlimmeres geschafft“–Zettel überm Monitor 😅


Wenn du willst, schreibe ich im nächsten Artikel eine Vorlage für einen Kredit-Nutzungsplan, den du VOR Vertragsabschluss erstellen kannst – inklusive Budget, ROI-Prognose und Risikoszenarien.
Oder lieber etwas Emotionales: „Warum mir meine größte Niederlage mehr gebracht hat als jeder Gewinn“?

 

Kreditwürdig ohne BWA – so habe ich’s trotzdem geschafft

„Könnten Sie uns bitte noch Ihre aktuelle BWA zusenden?“
Wenn du das schon mal gehört hast – und dann nervös auf deinen Monitor gestarrt hast, weil du gar keine BWA (betriebswirtschaftliche Auswertung) hast – dann bist du nicht allein.
Ich war in genau dieser Situation. Selbstständig, gut laufendes Business, solide Aufträge, aber (noch) keine fertige Buchhaltung und damit: keine BWA.
Und genau dann kam der Moment, in dem ich trotzdem dringend einen Betriebsmittelkredit gebraucht habe.
Heute will ich dir zeigen, wie ich trotz fehlender BWA an einen Kredit gekommen bin, welche Alternativen es gibt – und wie du dich auch ohne klassisches Zahlenwerk als kreditwürdig präsentieren kannst.


Warum viele Selbstständige keine BWA vorlegen können

Wenn du Solo-Selbstständiger bist, Freiberufler oder im Kleingewerbe unterwegs, hast du oft:

  • keine doppelte Buchführung
  • keine Bilanz
  • und auch keine monatlich erstellte BWA

Denn: Für viele gilt die einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) – völlig legal, völlig normal.

Blöd nur: Viele Banken und klassische Kreditgeber verlangen trotzdem eine BWA – weil das eben „Standard“ ist.

Aber es gibt auch andere Wege. Ich hab’s selbst ausprobiert.


Was ich stattdessen vorgelegt habe

Als mir klar wurde, dass ich ohne BWA nicht weiterkomme, hab ich mir überlegt:
Was kann ich stattdessen zeigen, das genauso aussagekräftig ist?

Und das war meine Lösung:

✅ Kontoauszüge (mind. 6 Monate)

Ich hab meine Geschäftskonto-Auszüge gesammelt und markiert, wann welche Kunden gezahlt haben.
So konnte ich regelmäßig wiederkehrende Umsätze belegen – ganz ohne Steuerberater.

✅ Eigene Einnahmen-Ausgaben-Übersicht

Ich hab mir selbst eine kleine Excel gebaut mit drei Spalten:
Monat – Einnahmen – Ausgaben – Ergebnis.
Keine große Kunst, aber übersichtlich und ehrlich. Und genau das kam gut an.

✅ Projekt- und Kundenübersicht

Ich hab eine Liste erstellt mit:

  • laufenden Kunden
  • abgeschlossenen Projekten
  • zukünftigen Angeboten (inkl. Volumen)

Das zeigte: Da kommt was. Ich arbeite produktiv.

✅ Persönliches Anschreiben (ja, echt!)

Ich hab in 4 Absätzen erklärt, was ich mache, warum ich den Kredit brauche, wie ich zurückzahle – und warum meine Zahlen verlässlich sind.

Klingt oldschool – war aber entscheidend.


Wo ich trotz fehlender BWA erfolgreich war

Ich hab insgesamt drei Anbieter angefragt – hier mein Ergebnis:

1. iwoca

Benötigt keine klassische BWA. Stattdessen: Kontozugriff und Umsatzprüfung.
📌 Ergebnis: 5.000 € Kredit in 48 Stunden zugesagt. Rückzahlung flexibel.

2. auxmoney

Crowdlending-Plattform, also Finanzierung durch private Anleger.
📌 Ergebnis: Kredit trotz fehlender BWA genehmigt – weil mein Profil stimmte.

3. FinCompare

Vergleichsplattform – dort konnte ich auch angeben, dass ich keine BWA habe.
📌 Ergebnis: Zwei Angebote erhalten – eines davon akzeptiert. Mit etwas höheren Zinsen, aber ohne Nachweis einer BWA.


Es geht – wenn du zeigst, dass dein Business lebt

Eine BWA ist nicht die einzige Möglichkeit, deine Kreditwürdigkeit zu belegen.

Gerade FinTechs und moderne Plattformen schauen längst auf Realität statt Formalien.
Sie wollen sehen:

  • Kommt Geld rein?
  • Arbeitest du regelmäßig?
  • Kannst du die Rückzahlung stemmen?

Wenn du diese Fragen gut beantworten kannst – geht es auch ohne Steuerberater und Zahlenfriedhof.

Ich bin den Weg gegangen. Und vielleicht hilft dir mein Weg, wenn du gerade überlegst, wie du’s angehst.
Wenn du willst, schau ich gern mal über deine Unterlagen oder deine Situation – und sag dir ehrlich, was du alternativ zur BWA vorlegen kannst.
Bis bald – und bleib sichtbar, auch ohne Bilanz!
Dein Alex


 

Betriebsmittelkredite für Beratungsunternehmen: Wenn Expertise gefragt ist – aber der Cashflow nicht mithält

Hallo zusammen, du berätst Unternehmen, Institutionen oder Selbstständige. Deine Expertise ist gefragt, deine Auftragslage ist stabil – aber trotzdem gibt es Monate, in denen das Konto nicht mitspielt. Warum? Weil du als Beratungsunternehmen oft lange vorfinanzierst, viel Zeit investierst und auf deine Zahlungen warten musst.
Ob du als Unternehmensberater:in, Coach, IT-Consultant oder im Bereich Personalentwicklung unterwegs bist: Dein Produkt ist dein Know-how – aber das bezahlt sich leider nicht sofort. Genau deshalb kann ein Betriebsmittelkredit für dich ein wichtiger strategischer Baustein sein.


Beratung bedeutet oft: Leistung vor Vergütung

Viele Beratungsprojekte starten mit Workshops, Konzepten, Analysephasen. Du entwickelst Ideen, erarbeitest Strategien, bereitest Präsentationen vor – und das alles oft auf Stundenbasis mit späterer Rechnungsstellung.
Je größer der Kunde, desto länger das Zahlungsziel. Und während du bereits am nächsten Projekt arbeitest, ist die Rechnung für das erste noch nicht mal freigegeben.

In der Praxis heißt das: Du arbeitest liquide – aber dein Konto sieht’s nicht sofort.


Ein Betriebsmittelkredit schafft Planbarkeit 🧾

Mit einem Betriebsmittelkredit kannst du deine laufenden Kosten zuverlässig decken:

  • Gehälter von Mitarbeitenden oder freien Kräften
  • Miete für Büro oder Coworking
  • Software-Abos, Buchhaltung, Versicherungen
  • Reisekosten oder Equipment

Und das ganz unabhängig davon, ob der Großkunde seine Rechnung schon gezahlt hat oder noch drei Abstimmungsrunden braucht.


Beispiel aus dem Alltag: Die Personalberaterin mit neuem Großkunden

Eine erfahrene Personalberaterin hatte einen neuen Großkunden gewonnen – tolle Gelegenheit, aber auch neue Herausforderungen: regelmäßige Workshops, Recherchen, Vorbereitungen, Reisen.
Die Rechnung wurde quartalsweise gestellt, erste Zahlung nach über zwei Monaten. In der Zwischenzeit liefen alle Kosten wie gewohnt.
Mit einem Betriebsmittelkredit über 25.000 Euro konnte sie das Projekt souverän begleiten, sogar eine Assistenz zur Entlastung einstellen – und ihren professionellen Auftritt halten.

Ergebnis: zufriedener Kunde, Folgeaufträge – und ein Business, das nicht ins Wanken geriet.


Beratung ist Kopfarbeit – aber wirtschaftlich planbar

Ein häufiger Fehler in der Beratungsbranche: zu sehr auf Idealismus setzen, zu wenig auf Cashflow achten. Dabei ist es nicht unprofessionell, einen Kredit aufzunehmen – es ist professionell, zu wissen, wann du ihn brauchst.
Ein Betriebsmittelkredit gibt dir nicht nur Luft, sondern auch Sicherheit. Damit du in Ruhe arbeiten, vorausdenken und wachsen kannst – statt mit jeder Verzögerung in der Buchhaltung ins Grübeln zu kommen.


Wer andere berät, sollte auch die eigenen Finanzen im Griff haben

Ein Betriebsmittelkredit ist für Beratungsunternehmen kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von unternehmerischer Klarheit. Du weißt, dass dein Geld kommt – also kannst du heute schon dafür sorgen, dass es dich nicht aufhält.


Zusammenfassung für meine Leser:

  • Betriebsmittelkredite sind ideal für Beratungsunternehmen mit projektbezogenem oder zeitverzögertem Einkommen
  • Sie sichern laufende Kosten wie Personal, Büro, Software und Reisen
  • Besonders hilfreich bei langen Zahlungszielen großer Kunden
  • Flexible Rückzahlung und keine Zweckbindung

Wenn du in der Beratung arbeitest und öfter das Gefühl hast, dass dein Wissen weiter ist als dein Kontostand – dann melde dich gern. Ich helfe dir, deine Liquidität zu stabilisieren und deinen Kopf wieder für das Wesentliche freizubekommen.

Bis bald & bleib beratungsstark,

Alex

 

Wie ein Getränkestartup mit Crowdinvesting & Förderkredit seine Produktion aufbaute

Ich bin Alex – und diesmal nehme ich euch mit hinter die Kulissen eines Startups, das nicht nur hippe Etiketten drucken lässt, sondern echte Produktionsverantwortung übernimmt.
Die LimoKollektiv GmbH wollte ihre Limo nicht mehr „abfüllen lassen“, sondern selbst abfüllen – regional, flexibel, transparent.


🧾 Die Investitionsplanung

  • gebrauchte halbautomatische Abfüllanlage: 56.000 €
  • Flaschenwaschanlage + CO₂-System: 18.000 €
  • Hallenmiete & Umbau (Wasser, Strom, Fußboden): 34.000 €
  • Gabelstapler, Transportbehälter, Palettenregale: 12.500 €
  • Genehmigungen, Technikprüfung, erste Betriebsstoffe: 9.500 €

Gesamtbedarf: ca. 130.000 €


💡 Die Finanzierung – kreativ & solide kombiniert

1. Crowdinvesting über Seedmatch

  • Kampagne: 95.000 € Ziel
  • Laufzeit: 5 Jahre, 5,5 % Basiszins + Gewinnbeteiligung
  • Investoren: über 180 Unterstützer:innen
  • Mittelverwendung: Maschinen, Umbau, Lagertechnik

„Wir wollten Geld – aber auch Community. Das hat perfekt gepasst.“


2. SAB-Gründungsförderkredit (Sachsen)

  • Kreditsumme: 50.000 €
  • Zinssatz: 1,9 % eff., 8 Jahre Laufzeit
  • 1 Jahr tilgungsfrei
  • Antrag über Hausbank, abgewickelt mit Unterstützung eines Gründungsberaters
  • Verwendung: Hallenausbau, Nebenkosten, Rücklagen

💬 Die SAB verlangt einen durchdachten Businessplan – das Kollektiv arbeitete mit einem Gründungszentrum zusammen.


3. Eigenleistung & Sweat-Equity

  • rund 9.000 € an Eigenmitteln aus Vorverkäufen & Events
  • Hallenausbau in Eigenregie → spart Handwerkerkosten
  • Logo, Etikettengestaltung, Website intern umgesetzt
  • „Schweiß statt Zinsen“ – wie sie’s nennen

⚙️ Umsetzung & Realität

  • Umbau der Halle in 6 Wochen mit Freunden & Förderern
  • erste Testabfüllung nach 9 Wochen → „läuft, aber spritzt“
  • CO₂-Dosierung optimiert, Etikettierer nachjustiert
  • Betriebserlaubnis kam nach zwei Nachbesserungen
  • erste eigene Charge mit 4.000 Flaschen im September abgefüllt

📈 Ergebnis nach dem ersten Quartal mit Eigenproduktion

  • Marge pro Flasche: +27 % gegenüber Lohnabfüllung
  • Produktionskapazität: 5.000 Flaschen/Tag bei Vollbetrieb
  • neue Handelspartner durch bessere Lieferfähigkeit
  • lokale Presse berichtete → Bekanntheit deutlich gestiegen
  • Newsletter-Abozahlen verdoppelt, Investor:innen bleiben aktiv

„Wir füllen jetzt nicht nur Limo – wir füllen unseren Traum.“


💳 Rückzahlung & Umgang mit Investoren

  • SAB-Kreditrate startet im nächsten Jahr
  • Crowdinvesting wird jährlich mit Zins + Beteiligung vergütet
  • Transparenz über monatliches Reporting an Community
  • Rücklagekonto angelegt für Engpässe

✅ Eigenproduktion ist machbar – mit klarem Plan & kreativer Finanzierung

  • ✅ Crowdinvesting bringt Kapital & Reichweite
  • ✅ Förderkredit sichert Liquidität langfristig
  • ✅ Eigenleistung reduziert Startkosten und stärkt das Team
  • ✅ Ergebnis: Kontrolle, Marge, Flexibilität, Identität

 

Die größte Fehlentscheidung meiner Selbstständigkeit – und was ich daraus gelernt habe

Ich hab lange überlegt, ob ich diesen Artikel wirklich schreiben soll.
Aber wenn ich ehrlich bin: Genau solche Geschichten hätte ich früher gebraucht.
Nicht die „Ich bin in 6 Monaten auf 6-stellig gewachsen“-Erfolgsposts, sondern echte Erfahrungen – mit echten Konsequenzen.
Deshalb hier mein größter Fail – und warum er im Nachhinein trotzdem wertvoll war.


Der Fehler: Ich habe einen Kredit aufgenommen – ohne klaren Plan 😵

Es war Mitte 2022. Ich hatte gute Monate hinter mir, war motiviert, hatte Ideen – aber keine klare Strategie.

Dann kam das Angebot von einem Kreditvermittler rein:
„Bis zu 8.000 € Betriebsmittelkredit – Auszahlung in 48 Stunden.“
Ich dachte: „Warum nicht? Ich hab doch eh was Größeres vor.“

Also hab ich zugesagt. Ohne konkreten Verwendungszweck.
Ohne echte Kalkulation.
Ohne Rücklagen.

Ergebnis: Ich hatte plötzlich Geld. Aber keinen Plan.


Was dann passierte 🧨

Ich hab das Geld gestückelt:

  • 1.200 € für eine Online-Marketing-Agentur (die nichts gebracht hat)
  • 700 € für ein neues MacBook (statt das alte zu reparieren)
  • 500 € in ein Coaching, das sich als Luftnummer entpuppte
  • 1.800 € liefen einfach weg – in Mini-Ausgaben, Abos, Tools, Softwaretests

Nach 4 Wochen war über die Hälfte weg – ohne einen einzigen Cent Mehrumsatz.

Und dann kam der Monat, in dem ich zwei Rechnungen nicht bezahlt bekam.
Die Kreditrate lief trotzdem.
Ich kam ins Schleudern.


Was ich daraus gelernt habe 💡

1. Kredit ist kein „Notgroschen“

Ein Kredit ist kein Sicherheitsnetz.
Es ist ein Hebel – den du nur nutzen solltest, wenn du weißt, was du damit bewegen willst.

Heute frage ich mich bei jedem Kredit:

  • Was ist das konkrete Ziel?
  • Wie viel ROI ist realistisch?
  • Was passiert, wenn’s mal zwei Monate klemmt?

2. Geld ohne Ziel = verbranntes Geld

Das klingt hart, aber es ist so.
Geld sucht sich einen Weg – und wenn du keinen vorgibst, geht’s einfach irgendwohin.
Ich hatte keine Priorisierung. Ich dachte: „Alles mal ein bisschen anschieben.“
Ergebnis: Nichts lief wirklich.


3. Tools, Agenturen und Coaches sind kein Erfolgsgarant

Ich hab mich von Hochglanz-Websites und gutem Marketing täuschen lassen.
Ich hab nicht geprüft, ob die „Expert:innen“ wirklich was konnten – oder nur gut verkaufen.
Heute gilt: Erst Ergebnisse prüfen – dann buchen.


4. Ich brauche einen Plan, bevor ich unterschreibe

Heute arbeite ich mit einem festen Template:

  • Ziel
  • Zeitrahmen
  • erwarteter Umsatz
  • Rückzahlungsplan
  • Worst-Case-Absicherung

Wenn ich das nicht ausfüllen kann, gibt’s keinen Kredit.


Was sich verändert hat ✔️

Seitdem ich meine Finanz-Entscheidungen strategisch und bewusst treffe, läuft es besser als je zuvor:

  • Ich nutze Kredite gezielt und selten
  • Ich habe immer ein Polster für 2–3 Monatsraten
  • Ich dokumentiere jeden Investitionsschritt und seinen Effekt
  • Ich rechne vorher – nicht nur danach

Der Fehler war teuer – aber hat mich wachgerüttelt 🔁

Ich habe durch diese Fehlentscheidung rund 1.500 € effektiv verbrannt – und mehrere Monate damit gehadert.
Aber ohne diesen Absturz hätte ich nie gelernt, wie wichtig es ist, Verantwortung für seine Finanzen zu übernehmen – nicht nur in guten Monaten.
Heute bin ich froh, dass es passiert ist.
Weil ich daraus ein System entwickelt habe, das mir heute hilft, besser zu wachsen – mit Plan, Mut und Klarheit.

 

Warum es sinnvoll ist, auch in guten Zeiten über Kredite nachzudenken

Ich weiß, was du jetzt denkst: „Warum sollte ich über einen Kredit nachdenken, wenn mein Geschäft gerade gut läuft?“
Genau das hab ich mir früher auch gedacht.
Der Laden lief. Die Aufträge waren da. Die Kunden zufrieden. Ich hatte Rücklagen.
Kredit? Brauch ich doch nicht.
Tja – das war mein Denkfehler. Denn ich hab dabei übersehen, was für ein mächtiges Werkzeug ein Betriebsmittelkredit sein kann, wenn man ihn nicht erst in der Krise einsetzt – sondern strategisch, in guten Zeiten.

Heute teile ich mit dir, warum ich meine Meinung geändert habe – und warum du dir vielleicht auch gerade jetzt Gedanken machen solltest.


1. Die besten Konditionen gibt’s, wenn du sie eigentlich nicht brauchst

Ich hab’s erlebt:
Als ich in einer schwierigen Phase dringend Geld brauchte, waren die Zinsen höher, die Anbieter vorsichtiger – und die Bedingungen knallhart.
Aber ein Jahr später, als mein Business wieder stabil war, hatte ich plötzlich viel bessere Karten:

  • Mehr Auswahl
  • Günstigere Zinsen
  • Höhere Kreditrahmen
  • Flexiblere Rückzahlungsmodelle

Warum?
Weil Banken und FinTechs am liebsten starke Zahlen finanzieren – nicht akute Probleme.
Mein Tipp:
Bereite dich in guten Zeiten vor. Selbst wenn du noch keinen Kredit brauchst – informiere dich, prüfe Anbieter, lass dir einen Rahmen einrichten.


2. Wachstum kostet – aber nur kurzfristig

Viele Selbstständige scheuen Investitionen, obwohl sie wissen: Wenn ich jetzt 5.000 Euro in Ads stecke, mach ich in 3 Monaten 15.000 raus.
Warum passiert trotzdem nichts?
Weil der Kontostand keine 5.000 Euro hergibt. Und man lieber auf Nummer sicher geht.

Ich hab gelernt:
Ein strategischer Betriebsmittelkredit kann genau da helfen – nicht um Löcher zu stopfen, sondern um Chancen zu nutzen.

Beispiele aus meiner Praxis:

  • Werbekampagnen vorfinanzieren
  • Freelancer einkaufen, um mehr Kunden gleichzeitig bedienen zu können
  • Neue Software testen, die Prozesse massiv beschleunigt
  • Equipment verbessern = weniger Fehler = bessere Kundenzufriedenheit

Das ist kein Schuldenmachen – das ist Kapitalnutzung mit klarem ROI.


3. Kreditwürdigkeit ist wie ein Muskel – du musst sie trainieren

Ich hatte einmal das Problem, dass ich drei Jahre lang „alles cash“ gemacht habe. Keine Kredite, keine Raten, nichts.
Dann wollte ich ein größeres Projekt stemmen – und plötzlich hieß es: „Sie haben keine Kredithistorie.“
Absurd, aber wahr: Wer nie kreditwürdig war, ist für viele Anbieter ein Risiko.
Deshalb bau ich mir heute bewusst eine saubere Finanzierungshistorie auf – mit überschaubaren Summen, klarer Rückzahlung und guter Kommunikation. Damit bin ich vorbereitet, wenn mal mehr gebraucht wird.


4. Liquidität aufbauen – statt Rücklagen aufbrauchen

Früher hab ich meine Rücklagen als Puffer genutzt. Klingt vernünftig – ist es auch.
Aber ich hab dabei oft übersehen, dass Rücklagen auch Handlungsspielraum sind.
Heute nutze ich bei geplanten Investitionen lieber einen kleinen, kurzfristigen Kredit – und lasse meine Rücklagen unberührt.
So bin ich bei ungeplanten Ausfällen (z. B. Kunde zahlt nicht, Krankheit, technisches Problem) weiterhin handlungsfähig.
Kredit und Rücklagen schließen sich nicht aus – sie ergänzen sich.


5. Du denkst klarer, wenn kein Druck da ist

Der größte Vorteil?
Wenn du nicht in der Krise steckst, triffst du bessere Entscheidungen:

  • Du vergleichst Anbieter objektiv
  • Du verhandelst Konditionen in Ruhe
  • Du hast die Kraft, einen schlechten Deal abzulehnen
  • Du kannst bewusst planen statt hektisch retten

Und genau deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, über Finanzierung nachzudenken – nicht erst, wenn das Finanzamt klingelt oder der Umsatz stockt.


Ein Kredit ist kein Notfallknopf – sondern ein strategisches Werkzeug

Ich weiß, es fühlt sich irgendwie „falsch“ an, in guten Zeiten an Kredite zu denken.
Aber genau dann bist du in der besten Position, dir die richtigen Partner zu suchen, Konditionen zu verhandeln und deinen finanziellen Spielraum zu gestalten.
Heute ist meine Devise:
Nicht erst nach Geld suchen, wenn ich’s brauche – sondern vorher wissen, wie ich drankomme.
Wenn du willst, helf ich dir gern bei deinem „Notfall-freien“ Finanzierungskonzept. Schreib mir einfach.
Bis bald – und nutz die guten Zeiten clever!