Was du bei Anschlussfinanzierungen unbedingt beachten musst

Der erste Betriebsmittelkredit ist abgeschlossen. Rückzahlung läuft sauber. Man denkt: „Super, alles im Griff.“
Doch dann kommt der Moment, den ich beim ersten Mal total unterschätzt habe:
Was passiert, wenn ich nochmal einen Kredit brauche?
Oder wenn der aktuelle ausläuft und ich für die nächste Investition gleich eine neue Finanzierung bräuchte?
Genau da kommt das Thema Anschlussfinanzierung ins Spiel – und ich sag’s direkt: Wenn du das nicht frühzeitig planst, stehst du plötzlich ohne Luft da.

In diesem Artikel erzähl ich dir, was ich selbst gelernt habe – und wie du dich optimal vorbereitest, damit du nicht in die typischen Fallen tappst.


Was ist überhaupt eine Anschlussfinanzierung?

Ganz simpel:
Wenn du am Ende deiner Kreditlaufzeit (oder schon währenddessen) erneut finanzieren willst oder musst, spricht man von einer Anschlussfinanzierung.

Beispiele:

  • Dein erster Kredit läuft noch 3 Monate, du brauchst aber jetzt neue Liquidität
  • Du willst nach der Rückzahlung direkt einen neuen Kredit abschließen
  • Du willst von einem alten (teuren) Kredit auf ein besseres Angebot umschulden

Hört sich easy an – ist es aber nicht immer. Und viele Selbstständige merken das leider erst, wenn sie beim Antrag abgelehnt werden.


Mein erster Fehler: Zu spät angefragt

Ich hatte einen 12-Monats-Kredit laufen, Rückzahlung lief super.
Im 10. Monat kam ein neuer Großauftrag rein – für den ich neue Software + Freelancer gebraucht hätte. Also dachte ich:

„Kein Problem – ich hab ja bewiesen, dass ich zuverlässig zahle.“

Tja… die Bank sah das anders:

  • „Aktuell noch laufender Kredit.“
  • „Warten Sie bis zur finalen Rückzahlung.“
  • „Wir prüfen dann nach 3–6 Monaten Pause.“

Ergebnis: Kein frisches Geld – und ich musste den Auftrag kleiner umsetzen.


Warum viele Anbieter zögern bei Anschlussfinanzierung

Das Problem ist:
Für Banken und FinTechs zählt nicht nur, ob du pünktlich zahlst – sondern auch dein aktuelles Gesamtbild.
Wenn dein Konto in den letzten Monaten durch Kreditrückzahlungen stark belastet war, wirkt dein Cashflow weniger gesund – auch wenn du es eigentlich gut managst.
Zudem wollen manche Anbieter „sehen“, dass du nach einem Kredit auch mal wieder ohne neue Schulden wirtschaften kannst.


Was du daraus lernen kannst – meine 5 Tipps

1. Frühzeitig planen

Ich rechne heute schon ab der Hälfte der Laufzeit: Brauch ich zum Ende eine Anschlussfinanzierung?
Wenn ja → 3–4 Monate vor Ende neue Angebote einholen.

2. Anbieter wechseln

Viele Banken mögen keine „Kredit an Kredit“-Ketten.
Aber Plattformen wie FinCompare, iwoca oder auxmoney sind oft flexibler, auch wenn du gerade noch einen Kredit tilgst.

3. Alternative Modelle nutzen

Wenn klassischer Kredit schwierig wird → Umsatzbeteiligungsmodelle oder kurze Zwischenfinanzierungen nutzen.
So bleibst du flüssig, ohne zu knebeln.

4. Kreditpause bewusst einbauen

Manchmal ist es clever, den alten Kredit erst sauber fertig zu tilgen – und dann 1–2 Monate Pause zu lassen, bevor man neu finanziert.
Kommt bei den Bonitätsprüfungen deutlich besser an.

5. Kommunikation offen führen

Ich hab beim zweiten Mal mit dem Anbieter offen kommuniziert:
„Ja, aktueller Kredit läuft noch, Restschuld soundso, geplant bis dann. Bedarf ab dann.“
Und siehe da: Es wurde viel wohlwollender geprüft.


Anschlussfinanzierung ist keine Selbstverständlichkeit – aber planbar

Ich hab durch meinen ersten Fehler gelernt:
Nie einfach davon ausgehen, dass der nächste Kredit schon kommt, nur weil der alte lief.

Heute plane ich das Thema bewusst mit ein – und hab dadurch deutlich weniger Stress, wenn mal eine neue Chance oder Notwendigkeit kommt.

Wenn du magst, helf ich dir gern bei deiner Planung – und sag dir ehrlich, wann und wie du den nächsten Schritt am besten angehst.

Bis bald – und bleib immer einen Schritt voraus!