Heute sprechen wir über ein Thema, das gerne übersehen wird, aber enorm wichtig ist: Wie wirken sich Betriebsmittelkredite auf deine Steuern aus? Ein Kredit kann dir finanziell helfen, dein Unternehmen stabil zu halten oder zu erweitern, aber steuerliche Aspekte spielen dabei eine große Rolle. Wenn du ein paar Dinge im Blick behältst, kannst du nicht nur Steuern sparen, sondern auch unangenehme Überraschungen vermeiden.
Zinsen als Betriebsausgaben
Das Wichtigste zuerst: Die Zinsen, die du für deinen Betriebsmittelkredit zahlst, kannst du als Betriebsausgaben absetzen.
- Das gilt für alle Kredite, die ausschließlich geschäftlich genutzt werden.
- Damit sinkt dein steuerpflichtiger Gewinn, und du zahlst weniger Einkommen- oder Körperschaftssteuer.
Beispiel:
Du zahlst im Jahr 2.000 € Zinsen für einen Kredit, der für den Wareneinkauf genutzt wurde. Diese 2.000 € kannst du vollständig als Betriebsausgabe abziehen.
Wann sind Zinsen nicht absetzbar?
Wenn du den Kredit ganz oder teilweise für private Zwecke nutzt, kannst du die Zinsen für diesen Teil nicht als Betriebsausgabe absetzen. Deshalb ist es wichtig, dass du den geschäftlichen Verwendungszweck klar dokumentierst.
Mein Tipp:
Halte genau fest, wofür du das Geld aus dem Kredit verwendest. So bist du auf eventuelle Rückfragen vom Finanzamt vorbereitet.
Tilgungsraten – nicht absetzbar
Die Tilgung des Kredits selbst (also die Rückzahlung des geliehenen Betrags) ist steuerlich nicht absetzbar. Warum? Weil die Tilgung keine Betriebsausgabe ist, sondern die Rückführung eines Darlehens.
Beispiel:
Du nimmst einen Kredit über 10.000 € auf und zahlst monatlich 500 € zurück. Nur der Zinsanteil dieser 500 € ist steuerlich absetzbar – nicht die 10.000 €, die du über die Laufzeit tilgst.
Vorsteuerabzug bei Investitionen
Wenn du mit deinem Kredit Investitionen tätigst, die der Umsatzsteuer unterliegen (z. B. Maschinen oder Fahrzeuge), kannst du die Vorsteuer aus diesen Investitionen geltend machen. Das erhöht deine Liquidität zusätzlich.
Beispiel:
Du kaufst eine Maschine für 11.900 € (inkl. 19 % Umsatzsteuer) und finanzierst diese mit einem Betriebsmittelkredit. Die 1.900 € Umsatzsteuer kannst du als Vorsteuer abziehen.
Mein Tipp:
Stelle sicher, dass du die Rechnungen für solche Investitionen korrekt aufbewahrst, damit du den Vorsteuerabzug problemlos geltend machen kannst.
Auswirkungen auf die Bilanz
Wenn du bilanzierungspflichtig bist, hat ein Betriebsmittelkredit Auswirkungen auf deine Bilanz:
- Verbindlichkeiten: Der Kredit wird als Verbindlichkeit auf der Passivseite deiner Bilanz ausgewiesen.
- Zinsen: Diese fließen in die Gewinn- und Verlustrechnung ein und mindern deinen Gewinn.
Mein Tipp:
Behalte deine Eigenkapitalquote im Blick. Ein hoher Kreditanteil kann deine Bonität bei zukünftigen Finanzierungen negativ beeinflussen.
Steuerliche Förderung durch Investitionsabzugsbetrag
Wenn du einen Kredit für größere Investitionen nutzt, kannst du möglicherweise den Investitionsabzugsbetrag (IAB) in Anspruch nehmen. Damit kannst du bis zu 50 % der geplanten Investitionskosten vorab von deinem Gewinn abziehen – und damit Steuern sparen.
Voraussetzungen:
- Dein Unternehmen darf bestimmte Größenmerkmale nicht überschreiten.
- Die Investition muss innerhalb von drei Jahren erfolgen.
Beispiel:
Du planst, eine Maschine für 20.000 € zu kaufen. Mit dem Investitionsabzugsbetrag kannst du im Vorjahr 10.000 € vom Gewinn abziehen und damit deine Steuerlast senken.
Steuerliche Beratung lohnt sich
Steuern und Betriebsmittelkredite können kompliziert werden, vor allem wenn es um größere Summen oder Investitionen geht. Ein guter Steuerberater hilft dir, das Maximum herauszuholen und rechtliche Fallstricke zu vermeiden.
Mein Tipp:
Besprich den Einsatz des Kredits und mögliche steuerliche Vorteile immer mit deinem Steuerberater, bevor du eine Entscheidung triffst.
Meine Erfahrung
Ich habe in der Vergangenheit einmal den Fehler gemacht, die Zinsen eines Kredits nicht sauber zu dokumentieren – das hat mich bei einer Steuerprüfung viel Zeit und Nerven gekostet. Seitdem achte ich darauf, dass jeder Cent klar zugeordnet ist. Gleichzeitig habe ich gelernt, wie viel man durch den richtigen Einsatz von steuerlichen Werkzeugen wie dem Investitionsabzugsbetrag sparen kann.
Fazit: Mit Planung Steuern sparen
Ein Betriebsmittelkredit ist nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern kann auch steuerliche Vorteile bringen – wenn du die Regeln kennst. Achte darauf, die Zinsen sauber zu dokumentieren, prüfe Fördermöglichkeiten wie den IAB und ziehe bei größeren Entscheidungen immer einen Steuerberater hinzu. Wie geht ihr mit Steuern und Krediten um? Habt ihr schon mal steuerliche Vorteile genutzt oder Fragen dazu? Schreibt es mir in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch!
Bis bald, Alex