Ich erinnere mich noch genau an die Mail.
Betreff: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen…“
Zack – Kredit abgelehnt.
Das ist erstmal ein Schlag in die Magengrube. Gerade wenn man das Geld fest eingeplant hat, die Rückzahlung durchgerechnet, alles vorbereitet hat – und dann: Nein.
Aber weißt du was? Diese Absage war am Ende eine wichtige Lektion. Denn ich hab dadurch gelernt, dass es auch ohne klassischen Kredit geht – manchmal sogar besser.
In diesem Artikel zeig ich dir fünf echte Alternativen, die ich selbst ausprobiert habe, nachdem ein Kredit abgelehnt wurde. Und vielleicht ist ja genau das dabei, was dir gerade helfen kann.
1. Ratenzahlung mit dem Finanzamt oder der Krankenkasse verhandeln
Wenn du deine laufenden Kosten etwas entzerren kannst, brauchst du vielleicht gar keinen Kredit.
Ich hab damals mit dem Finanzamt gesprochen – und überraschenderweise ging mehr, als ich dachte.
Eine Ratenzahlung über sechs Monate wurde akzeptiert, weil ich offen und transparent kommuniziert hab.
Auch die Krankenkasse war gesprächsbereit – und allein dadurch hatte ich rund 1.200 Euro mehr Luft pro Monat. Ohne Zinsen. Ohne Schufa. Einfach nur durch Kommunikation.
Tipp: Schnell reagieren, nicht erst bei Mahnung. Proaktiv sein hilft enorm.
2. Kunde(n) um Teilzahlung oder Vorauszahlung bitten
Ich weiß – das fühlt sich erstmal unangenehm an.
Aber ich hab’s einfach ausprobiert: Ich hab zwei Stammkunden angerufen und gefragt, ob sie mir einen Teil der nächsten Rechnung vorab überweisen würden – als Gutschrift auf zukünftige Leistungen.
Beide haben sofort zugesagt. Einer sogar mit den Worten: „Klar, du hast immer zuverlässig geliefert.“
Ergebnis: Ich hatte 3.000 Euro in zwei Tagen auf dem Konto – ohne Kredit, ohne Zinsen, ohne Bürokratie.
Lektion: Wenn du gute Kundenbeziehungen hast – nutz sie! Offenheit schafft Vertrauen.
3. Crowdlending-Plattform nutzen
Wenn Banken und klassische Anbieter abwinken, gibt’s immer noch Plattformen, bei denen Privatpersonen in dein Business investieren – gegen Zinsen.
Ich hab damals bei auxmoney eine Kreditanfrage gestartet – trotz schlechter Schufa.
War ehrlich im Profil, hab meine Situation erklärt – und siehe da: Nach fünf Tagen war mein Kredit durch private Anleger finanziert.
Zinsen waren etwas höher – aber besser als gar keine Finanzierung.
Wichtig: Das Konzept muss schlüssig sein. Je besser du erklärst, warum du das Geld brauchst und wie du es zurückzahlst, desto schneller kommt das Funding zustande.
4. Mini-Dispo oder Kontokorrentrahmen
Nicht meine Lieblingslösung – aber als kurzfristige Option durchaus sinnvoll.
Ich hab mit meiner Bank gesprochen und mir einen kleinen Überziehungsrahmen auf dem Geschäftskonto einrichten lassen.
Nicht viel – 2.000 Euro. Aber das hat gereicht, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken.
Der Vorteil:
Du brauchst keinen klassischen Kreditvertrag – nur das Vertrauen der Bank und einen halbwegs sauberen Kontoverlauf.
Der Nachteil:
Die Zinsen sind meist deutlich höher. Also nur nutzen, wenn du wirklich sicher bist, dass du es schnell zurückzahlst.
5. Umsatzbeteiligung statt Kredit
Ich hab’s dir in einem früheren Artikel schon mal erklärt:
Es gibt Anbieter, die dir Geld geben – und im Gegenzug einen kleinen Anteil deiner Umsätze einbehalten, bis eine feste Summe zurückgezahlt ist.
Ich hab das mal bei einem digitalen Produkt-Launch gemacht.
Anbieter: Banxware
Modell: 10.000 € Kredit → Rückzahlung durch Umsatzanteil von 10 % pro Monat → Gesamtkosten: 11.500 €
Vorteil: Keine feste Rate, keine Bonitätsprüfung im klassischen Sinn – es zählte nur mein aktueller Umsatz.
Wenn du also einen laufenden Onlineshop, ein SaaS-Modell oder planbare Umsätze hast – super flexible Alternative.
Eine Kreditablehnung ist kein Ende – sondern ein Wendepunkt
Ich weiß, wie hart so eine Ablehnung sein kann.
Aber ich hab für mich gelernt: Sie bedeutet nicht, dass du gescheitert bist.
Sie heißt nur: Dieser eine Weg funktioniert gerade nicht.
Und genau dann lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln – und neue Wege zu finden.
Einige meiner besten finanziellen Entscheidungen hab ich getroffen, nachdem mir jemand abgesagt hat.
Wenn du magst, schreib mir gern. Ich kann dir helfen, deine Optionen einzuordnen – ganz ohne Blabla.
Bleib flexibel, bleib mutig – und vor allem: Bleib handlungsfähig. Immer.