Betriebsmittelkredite: Wie viel Geld brauche ich wirklich? 

Heute geht’s um eine Frage, die jeder Unternehmer irgendwann stellen muss: Wie viel Geld brauche ich wirklich, wenn ich einen Betriebsmittelkredit aufnehme? Klingt simpel, oder? Aber glaubt mir, das ist eine der kniffligsten Entscheidungen, die man treffen kann. Zu wenig beantragen? Katastrophe. Zu viel? Auch keine gute Idee.


Warum die richtige Summe so wichtig ist

Ein Betriebsmittelkredit ist kein Wunschkonzert. Jede Summe, die du aufnimmst, muss zurückgezahlt werden – mit Zinsen. Aber wenn du zu wenig beantragst, kannst du in eine finanzielle Zwickmühle geraten. Also: Wie findet man die perfekte Balance?


Schritt 1: Deine Ausgaben genau analysieren

Bevor du überhaupt an einen Kredit denkst, solltest du genau wissen, wofür du das Geld brauchst. Hier ein paar typische Kostenpunkte:

  • Material und Waren: Was brauchst du, um dein Tagesgeschäft am Laufen zu halten?
  • Personal: Müssen Gehälter vorfinanziert werden?
  • Miete und Fixkosten: Denk an Strom, Internet, Versicherungen – all diese Dinge.
  • Unerwartete Ausgaben: Eine Reserve für Notfälle ist immer gut.

Mein Tipp: Schreib alles auf und überlege, ob du irgendwo sparen kannst. Manchmal reicht es, die Ausgaben zu optimieren, statt einen größeren Kredit aufzunehmen.


Schritt 2: Deine Einnahmen realistisch einschätzen

Das ist der Teil, wo viele in die Falle tappen. Es ist wichtig, realistisch zu sein, wie viel Umsatz du in den nächsten Monaten machen wirst. Kein „Hoffnungs-Umsatz“, sondern der Betrag, auf den du dich wirklich verlassen kannst.

Frage dich:

  • Gibt es saisonale Schwankungen, die dein Einkommen beeinflussen?
  • Hast du langfristige Aufträge oder Verträge, auf die du bauen kannst?
  • Gibt es Unsicherheiten, z. B. bei der Zahlungsmoral deiner Kunden?

Schritt 3: Die Lücke berechnen

Jetzt kommt der spannende Teil: Einnahmen minus Ausgaben ergibt deine Finanzierungslücke. Das ist die Summe, die du überbrücken musst. Aber Vorsicht: Plane immer einen kleinen Puffer ein.


Schritt 4: Den Kredit clever anpassen

Hier ein paar Überlegungen, wie du deine Kreditsumme feinjustieren kannst:

  • Der Puffer: 10-20 % mehr als die berechnete Summe ist oft sinnvoll, um auf der sicheren Seite zu sein.
  • Die Laufzeit: Je länger die Laufzeit, desto geringer die monatliche Belastung – aber desto mehr Zinsen zahlst du insgesamt. Finde hier einen guten Mittelweg.
  • Teilweise Abrufbarkeit: Manche Kredite bieten die Möglichkeit, nur Teile der Summe abzurufen, wenn du sie wirklich brauchst. So sparst du Zinsen.

Mein größter Fehler – und was ich daraus gelernt habe

Ich erinnere mich noch an einen meiner ersten Betriebsmittelkredite. Ich hatte die Kosten für ein neues Projekt komplett unterschätzt und war nach drei Monaten schon wieder blank. Der Kredit war einfach zu klein, und ich musste mir eine Notlösung suchen. Das hat mich nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Nerven gekostet. Seitdem rechne ich lieber einmal zu viel als zu wenig. Und ich schaue, dass ich immer ein kleines finanzielles Polster habe, damit ich nicht gleich ins Schwitzen komme, wenn was Unerwartetes passiert.


Fazit: Lieber einmal zu viel rechnen als in die Falle tappen

Die richtige Kreditsumme zu finden, ist keine Raketenwissenschaft – aber es erfordert Sorgfalt und Planung. Analysiere deine Zahlen, bleib realistisch und denk immer an einen kleinen Puffer. Dann wird der Betriebsmittelkredit zu einem echten Vorteil für dein Unternehmen. Wie geht ihr vor, wenn ihr eure Finanzierung plant? Habt ihr schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich? Lasst es mich in den Kommentaren wissen – ich freu mich auf eure Geschichten!

Bis bald,
Alex