So berechnest du den ROI deines Betriebsmittelkredits – ohne BWL-Studium

Ein Betriebsmittelkredit kann Gold wert sein – wenn du weißt, was am Ende für dich rausspringt.
Denn ein Kredit ist kein Geschenk, sondern eine Investition. Und wie bei jeder Investition musst du dich fragen:
„Was bringt mir das unterm Strich – nach Zinsen, Gebühren und Rückzahlung?“

Ich zeig dir heute, wie ich mit ganz einfachen Mitteln berechne, ob sich ein Kredit für mich lohnt – oder ob ich lieber warte. Und ich geb dir meine persönliche Excel-Vorlage mit auf den Weg (schreib mir, wenn du sie brauchst 😉).


Was ist überhaupt der ROI bei einem Kredit?

ROI steht für Return on Investment, also: Was kriegst du für das, was du investierst?

In unserem Fall heißt das:
Was bringt dir der Betriebsmittelkredit an zusätzlichem Umsatz/Gewinn – im Verhältnis zu dem, was du dafür bezahlst?

Oder noch einfacher:

ROI = (Gewinn durch Kredit – Kreditkosten) ÷ Kreditkosten

Ein ROI über 100 % heißt: Du hast mehr als das Doppelte rausgeholt.
Ein ROI unter 0 % heißt: Du hast Verlust gemacht.
Ziel ist: Immer im positiven Bereich bleiben – am besten deutlich.


Mein Praxisbeispiel: So hab ich’s ausgerechnet 🧾

Ich hab Anfang 2024 einen Betriebsmittelkredit über 5.000 € aufgenommen.

Konditionen:

  • Laufzeit: 9 Monate
  • Monatliche Rate: 600 €
  • Gesamtkosten: ca. 400 € an Zinsen und Gebühren

Ich habe damit:

  • 1.500 € in Google Ads investiert
  • 1.000 € in eine neue Landingpage
  • 500 € für Freelance-Akquise ausgegeben
  • Rest für Rücklagen & Liquidität

Ergebnis:

  • 7 neue Kunden
  • Umsatz durch diese Kunden: ca. 12.000 €
  • Gewinn nach Abzug von Material- und Dienstleistungskosten: ca. 6.800 €

ROI-Rechnung:

  • Gewinn: 6.800 €
  • Kreditkosten: 400 €
  • ROI = (6.800 – 400) ÷ 400 = 1.600 % ROI

Klingt fast zu schön – war aber tatsächlich einer meiner besten Moves. Und das Wichtige: Ich hatte vorher durchgerechnet, ob das realistisch ist.


So rechnest du deinen eigenen Kredit-ROI in 3 Schritten 🧮

1. Schätze deinen erwarteten Gewinn

Frage dich:

  • Wie viele neue Kunden oder Aufträge werden durch diese Investition realistisch entstehen?
  • Welchen Gewinn machst du daran (nicht Umsatz!)?

Rechne konservativ – lieber zu vorsichtig als zu optimistisch.

2. Rechne alle Kreditkosten zusammen

Das heißt:

  • Zinsen
  • Gebühren
  • Eventuelle Beratungskosten
  • Alles, was dich der Kredit wirklich kostet

Tipp: Die meisten Anbieter zeigen dir die Gesamtkosten – bei iwoca z. B. direkt im Kundenbereich.

3. Setze beides in Verhältnis

Die Formel:

ROI = (Gewinn – Kreditkosten) ÷ Kreditkosten × 100

Wenn da z. B. 200 % rauskommt: Super.
Wenn da –20 % steht: Alarmglocken an.


Wann ich persönlich lieber keinen Kredit aufnehme ❌

Ich hab für mich ein paar Regeln entwickelt:

  • Wenn der erwartete ROI unter 50 % liegt → kein Kredit
  • Wenn ich kein konkretes Szenario für zusätzlichen Gewinn habe → kein Kredit
  • Wenn die Rückzahlung mein Cashflow-Risiko zu stark belastet → kein Kredit

Klingt streng – hat mir aber schon oft geholfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden.


Wer den ROI kennt, trifft klügere Kreditentscheidungen 💪

Ein Kredit ist kein Selbstzweck – er muss sich für dich lohnen.
Mit einer einfachen Rechnung kannst du rausfinden, ob dein Plan wirklich Potenzial hat – oder nur eine teure Hoffnung ist.
Seitdem ich das so mache, hab ich nicht nur mehr rausgeholt – sondern auch viel sicherer entschieden.