Wie du dich auf die Rückzahlung deines Kredits vorbereitest – mein 6-Monats-Plan

Ein Betriebsmittelkredit ist schnell beantragt.
Und wenn das Geld erstmal auf dem Konto ist, fühlt man sich kurzfristig ziemlich sicher.

Doch viele Selbstständige unterschätzen, was nach dem Geldsegen kommt: Die Rückzahlung.
Und die kann richtig wehtun – wenn man sich nicht rechtzeitig darauf vorbereitet.

Ich hab das leider am eigenen Business erlebt. Ich war anfangs so erleichtert über die Kreditzusage, dass ich die Rückzahlung einfach in die Zukunft geschoben hab – gedanklich.
Bis die erste Rate kam. Dann ging der Stress los.

Heute geh ich es komplett anders an. Ich plane die Rückzahlung vom ersten Tag an mit ein – und genau diesen 6-Monats-Plan will ich dir heute vorstellen.


Monat 1: Sofort den Rückzahlungsstart klären

Sobald die Kreditsumme auf deinem Konto ist, solltest du dir drei Termine fett im Kalender markieren:

  • Start der Rückzahlung
  • Fälligkeit der ersten Rate
  • Ende der Rückzahlungsfrist

Warum? Weil viele Anbieter eine tilgungsfreie Phase einbauen – z. B. 30 Tage.
Aber wenn du den Start verpasst, kommst du gleich ins Hintertreffen. Also: Überblick schaffen!

Mein Extra-Tipp:
Richte dir eine zweite Bankverbindung oder ein separates Unterkonto ein, auf das du Rückzahlungsbeträge vorab schiebst. So bleibt dein Hauptkonto frei von „Überraschungen“.


Monat 2: Erste Teilrücklagen bilden

Noch bevor du überhaupt mit der Tilgung startest, fang an, Rücklagen zu bilden.
Auch wenn’s nur ein paar Hundert Euro sind – du trainierst dich selbst, mit der Rate zu leben.
Ich hab mir damals 10 % der Kreditsumme als Rücklageziel gesetzt – also bei 10.000 € Kredit → 1.000 € Rücklage in 4 Wochen.
Das klingt viel – aber es bringt dir so viel Gelassenheit, wenn mal ein Monat schlechter läuft.


Monat 3: Einnahmen steigern, Kosten bremsen

Jetzt wird’s aktiv:
Die Rückzahlung kommt näher – also solltest du versuchen, dein Business so aufzustellen, dass mehr Geld reinkommt als rausgeht.

Meine To-dos im dritten Monat:

  • Hochpreisige Angebote pushen
  • Frühbucher-Deals testen
  • Abo-Modelle forcieren (wenn möglich)
  • Unnötige Tools & Dienste kündigen
  • Werbung schärfer aussteuern

Der Kredit ist da, um dich zu stabilisieren – also nutz die Zeit, um deine Einnahmeseite zu stärken. Nur so wird die Rückzahlung langfristig tragbar.


Monat 4: Simuliere die echte Rückzahlungsphase

Wenn du clever bist, tust du jetzt so, als hättest du die Rate schon zu zahlen.

Beispiel: Deine monatliche Rückzahlung liegt bei 1.200 €. Dann nimm diesen Betrag und überweise ihn auf dein Rücklagenkonto – jeden Monat.
So merkst du, ob deine Kalkulation realistisch ist – oder ob du nochmal nachsteuern musst.

Ich hab’s bei meinem zweiten Kredit so gemacht – und mir dadurch einen peinlichen Engpass im echten Rückzahlungsstart erspart.


Monat 5: Rückzahlungsplan schriftlich fixieren

Mach dir einen echten Rückzahlungsfahrplan. Nicht im Kopf – sondern auf Papier oder in einer Excel-Tabelle.

Was gehört rein?

  • Monatsraten mit Fälligkeitsdatum
  • Rücklagenstand
  • Worst-Case-Szenario (z. B. Umsatzrückgang um 30 %)
  • Alternativen (Zahlung pausieren, Umschuldung, neue Einnahmequellen)

Je klarer du deinen Plan siehst, desto sicherer fühlst du dich auch in der Umsetzung.


Monat 6: Kommunikation mit dem Kreditgeber klären

Bevor’s ernst wird: Frag beim Anbieter nach, wie du bei Problemen reagieren kannst.

  • Gibt es Stundungsmöglichkeiten?
  • Wie ist der Support erreichbar?
  • Was passiert bei einer verspäteten Rate?

Ich hab mir sogar die Hotline gespeichert und eine feste Kontaktperson notiert.
Denn glaub mir: Wenn mal etwas schiefläuft, willst du nicht erst drei Tage rumsuchen, um jemanden zu erreichen.


Mein Fazit: Gute Rückzahlungsplanung ist halbe Miete

Ein Kredit ist kein Sprint – sondern eher ein Halbmarathon.
Und je früher du dich auf die Rückzahlung vorbereitest, desto stressfreier wird der Weg.

Mein 6-Monats-Plan hat mir geholfen, kontrolliert, planvoll und ohne Bauchschmerzen durch die Rückzahlungsphase zu kommen – sogar in einem Jahr, in dem ein Kunde kurzfristig abgesprungen ist.
Wenn du magst, schick ich dir meine Rückzahlungs-Checkliste oder meine Excel-Vorlage – kostet nix, hilft dir aber wahrscheinlich mehr als so mancher Finanzberater.

Und wenn du noch ganz am Anfang stehst: Plane die Rückzahlung vor dem Kredit – nicht erst danach.

Bis zum nächsten Mal – und bleib liquide & gelassen!


 

Betriebsmittelkredit trotz schlechter Bonität? So hab ich’s geschafft – und das daraus gelernt

Ich erinnere mich noch genau an den Moment:
Ich wollte meinen zweiten Betriebsmittelkredit beantragen – hatte schon ein Ziel, einen Plan, sogar ein paar Anfragen in der Pipeline.
Aber dann kam die Rückmeldung vom ersten Anbieter:
„Wegen Ihrer Bonität leider abgelehnt.“

Autsch. Mein Schufa-Score war zu dem Zeitpunkt nicht katastrophal – aber eben auch nicht besonders.
Warum? Weil ich ein paar Monate vorher eine private Rücklastschrift zu spät überwiesen hatte. Kleiner Betrag, große Wirkung.

Trotzdem hab ich am Ende einen Kredit bekommen – und zeige dir hier, wie du auch mit schwacher Bonität Chancen hast.


Erstmal: Was heißt eigentlich „schlechte Bonität“?

Viele denken, es geht nur um die Schufa – aber Kreditgeber schauen auf mehr:

  • Schufa-Score (klar, wichtig – aber nicht alles)
  • Zahlungsverhalten der letzten Monate
  • Kontobewegungen (regelmäßig? Überzogen?)
  • Umsatzentwicklung
  • Bestehende Kredite und Verbindlichkeiten
  • Unternehmensform und Branche

Ich war als Einzelunternehmer unterwegs, hatte ein paar unregelmäßige Monate hinter mir – aber auch konkrete Aufträge in Aussicht.


Absagen von der Bank – aber neue Chancen online

Meine Hausbank hat direkt abgewunken. Keine Diskussion, keine Nachfrage.
Danach hab ich’s bei zwei anderen Banken probiert – Ergebnis: Ablehnung oder endlose Wartezeit.
Dann hab ich mich an digitale Kreditplattformen gewendet. Und plötzlich war die Kommunikation ganz anders.

Ich hab am Ende bei auxmoney und später bei iwoca angefragt – und bei beiden eine Zusage erhalten, obwohl ich mit einem Schufa-Score um die 80 % (nicht besonders gut) unterwegs war.


Was mir trotz schwacher Bonität geholfen hat ✅

Ich hab mir im Nachhinein Gedanken gemacht, was eigentlich den Ausschlag gegeben hat – und teile die wichtigsten Punkte mit dir:

1. Transparenz statt Verstecken

Ich hab bei auxmoney im Profil direkt offen geschrieben, dass ich gerade eine Durststrecke hatte – aber Aufträge in Sicht sind.
Ehrlichkeit zahlt sich aus. Die Investoren auf der Plattform wollen keine Luftschlösser – sondern ehrliche Typen mit einem Plan.

2. Konkrete Projektbeschreibung

Ich habe genau erklärt, wofür ich das Geld brauche:
Landingpage, Werbung, Auftragsvorfinanzierung. Keine „Löcher stopfen“, sondern „Umsatz sichern“.

3. Gute Kontobewegungen

Trotz schwacher Schufa hatte ich mein Geschäftskonto sauber geführt:
Keine Rückbuchungen, keine Überziehungen, regelmäßige (wenn auch schwankende) Eingänge.
Bei iwoca konnte ich mein Konto direkt verknüpfen – und das hat überzeugt.

4. Kleiner Betrag, kurze Laufzeit

Ich hab nicht nach 10.000 € gefragt – sondern erstmal 3.000 €.
6 Monate Laufzeit, Rückzahlung in realistischen Raten. Das zeigt: Ich bin kein Risiko-Spieler.


Die Zusage – und wie’s danach lief 🎯

Bei auxmoney hat es etwas länger gedauert (ca. 10 Tage), weil es ein Peer-to-Peer-Modell ist.
Aber am Ende war der Kredit durchfinanziert – mit fairen Konditionen.

Bei iwoca ging’s schneller:
2 Tage, Geld auf dem Konto. Dort wurde weniger auf die Schufa geschaut – sondern stärker auf Umsatzdaten, Kontoverhalten und die Geschäftsperspektive.

Der Kredit hat mir den nötigen Spielraum gegeben, zwei laufende Projekte zu sichern. Nach 4 Monaten konnte ich sogar Sondertilgen – und das war ein richtig gutes Gefühl.


Was ich heute anders machen würde 🧠

Ich hab gelernt: Bonität ist wichtig – aber nicht alles.
Vertrauen, Klarheit und ein konkreter Plan können das wettmachen.
Aber ich würde heute:

  • Schon vorher besser auf Zahlungsdisziplin achten (nie wieder Rücklastschriften 😅)
  • Kontobewegungen sauber halten
  • Frühzeitig Rücklagen bilden – damit ich nicht immer auf Kredite angewiesen bin

Fazit: Auch mit schlechter Bonität ist ein Kredit möglich – wenn du’s richtig angehst 💪

Ich dachte damals: Schlechte Schufa = keine Chance.
Aber das stimmt nicht. Es kommt auf das Gesamtbild an – und darauf, wie du dich präsentierst.
Wenn du ehrlich bist, realistisch planst und mit offenen Karten spielst, findest du Anbieter, die dir trotzdem eine Chance geben.
Und mit einem smart eingesetzten Kredit kannst du dich Stück für Stück wieder hochziehen.


 

Betriebsmittelkredite für Bäckereien und Cafés: Wenn der Duft von Erfolg in der Kasse noch nicht angekommen ist

Hallo zusammen, du hast jeden Morgen um fünf Uhr das Licht an, der Teig ruht schon über Nacht, die Kaffeemaschine läuft im Akkord – und doch hast du manchmal das Gefühl: Irgendwie bleibt am Monatsende zu wenig übrig.
Gerade Bäckereien, Konditoreien und kleine Cafés gehören zu den Betrieben, die zwar konstant Umsatz machen, aber gleichzeitig mit hohen Vorleistungen, laufenden Kosten und saisonalen Schwankungen kämpfen.

Ein Betriebsmittelkredit kann hier der entscheidende Hebel sein, um nicht nur durchzuhalten, sondern gezielt zu investieren – und neue Potenziale zu nutzen.


Hohe Vorleistungen sind Alltag – und eine echte Belastung

Du bestellst Mehl, Zucker, Butter, Milch, frisches Obst – alles in großen Mengen, oft Wochen im Voraus. Dazu kommen Verpackungen, Energie, Mitarbeiterlöhne, Reinigung und Miete.
Du arbeitest mit verderblicher Ware, bist vom Tagesgeschäft abhängig – und musst trotzdem ständig vorausdenken. Wenn du neue Produkte einführen, deinen Gastraum modernisieren oder die Kühltechnik ersetzen willst, kostet das Geld. Und das steht nicht immer einfach so auf dem Konto.

Ein Betriebsmittelkredit verschafft dir die Luft, die du brauchst, um zu planen, statt nur zu reagieren.


Der Engpass kommt oft genau dann, wenn du eigentlich investieren solltest

Gerade vor Feiertagen oder Saisonwechseln willst du eigentlich nachlegen: mehr Ware bestellen, zusätzliche Mitarbeitende einsetzen, den Außenbereich herrichten oder Werbung schalten.
Aber gerade dann ist dein Konto oft am Limit – weil du schon für die letzten Wochen viel vorgestreckt hast.

Ein Betriebsmittelkredit schafft hier Flexibilität. Du kannst einkaufen, Personal vorhalten und Angebote vorbereiten – auch wenn der Umsatzschub erst ein paar Wochen später kommt.


Beispiel aus der Praxis: Die Bäckerei mit neuem Frühstückskonzept

Eine kleine Bäckerei wollte ihr Frühstücksangebot ausbauen. Neue Sitzplätze, ein erweitertes Thekenkonzept, mehr Auswahl – und ein bisschen Marketing.

Das Problem: Die Umbauten und Anschaffungen sollten 18.000 Euro kosten. Rücklagen gab es nur zum Teil. Mit einem Betriebsmittelkredit wurde das Projekt finanziert – und innerhalb von sechs Monaten zahlte sich die Investition durch höheren Umsatz und neue Stammkunden aus.

Ohne den Kredit wäre das Projekt verschoben – und der Trend vielleicht verpasst worden.


Qualität braucht Kapital

Wer gute Zutaten kauft, seine Geräte pflegt und sein Team fair bezahlt, braucht einen gewissen finanziellen Spielraum. Ohne den wird aus Qualität schnell Verzicht – und das spüren am Ende auch deine Kunden.

Ein Betriebsmittelkredit ist deshalb kein Lückenfüller, sondern ein Mittel zur Qualitätssicherung. Du kannst Investitionen umsetzen, ohne bei den Basics zu sparen.


In Bäckereien und Cafés entscheidet oft der finanzielle Puffer über Entwicklung oder Stillstand

Du bist nah am Kunden, deine Ware ist handgemacht, dein Betrieb ist ein Stück Lebensqualität für viele Menschen. Damit das so bleibt – und du dabei selbst gut leben kannst – lohnt sich ein Blick auf mögliche Finanzierungslösungen.


Zusammenfassun:

  • Betriebsmittelkredite sind ideal für Bäckereien, Konditoreien, Cafés und gastronomisch geprägte Handwerksbetriebe
  • Sie helfen bei Vorfinanzierung von Rohstoffen, Personal und Umbauten
  • Besonders hilfreich vor saisonalen Höhepunkten oder bei Sortimentsumstellungen
  • Flexible Rückzahlung und einfache Abwicklung – auch für kleinere Betriebe

Wenn du gerade eine Idee hast, die dein Geschäft voranbringen kann – aber dir fehlt der nötige Puffer für den Start –, dann melde dich gern. Ich helfe dir, deinen Erfolg nicht aufzuschieben, sondern umzusetzen.

 

So berechnest du den ROI deines Betriebsmittelkredits – ohne BWL-Studium

Ein Betriebsmittelkredit kann Gold wert sein – wenn du weißt, was am Ende für dich rausspringt.
Denn ein Kredit ist kein Geschenk, sondern eine Investition. Und wie bei jeder Investition musst du dich fragen:
„Was bringt mir das unterm Strich – nach Zinsen, Gebühren und Rückzahlung?“

Ich zeig dir heute, wie ich mit ganz einfachen Mitteln berechne, ob sich ein Kredit für mich lohnt – oder ob ich lieber warte. Und ich geb dir meine persönliche Excel-Vorlage mit auf den Weg (schreib mir, wenn du sie brauchst 😉).


Was ist überhaupt der ROI bei einem Kredit?

ROI steht für Return on Investment, also: Was kriegst du für das, was du investierst?

In unserem Fall heißt das:
Was bringt dir der Betriebsmittelkredit an zusätzlichem Umsatz/Gewinn – im Verhältnis zu dem, was du dafür bezahlst?

Oder noch einfacher:

ROI = (Gewinn durch Kredit – Kreditkosten) ÷ Kreditkosten

Ein ROI über 100 % heißt: Du hast mehr als das Doppelte rausgeholt.
Ein ROI unter 0 % heißt: Du hast Verlust gemacht.
Ziel ist: Immer im positiven Bereich bleiben – am besten deutlich.


Mein Praxisbeispiel: So hab ich’s ausgerechnet 🧾

Ich hab Anfang 2024 einen Betriebsmittelkredit über 5.000 € aufgenommen.

Konditionen:

  • Laufzeit: 9 Monate
  • Monatliche Rate: 600 €
  • Gesamtkosten: ca. 400 € an Zinsen und Gebühren

Ich habe damit:

  • 1.500 € in Google Ads investiert
  • 1.000 € in eine neue Landingpage
  • 500 € für Freelance-Akquise ausgegeben
  • Rest für Rücklagen & Liquidität

Ergebnis:

  • 7 neue Kunden
  • Umsatz durch diese Kunden: ca. 12.000 €
  • Gewinn nach Abzug von Material- und Dienstleistungskosten: ca. 6.800 €

ROI-Rechnung:

  • Gewinn: 6.800 €
  • Kreditkosten: 400 €
  • ROI = (6.800 – 400) ÷ 400 = 1.600 % ROI

Klingt fast zu schön – war aber tatsächlich einer meiner besten Moves. Und das Wichtige: Ich hatte vorher durchgerechnet, ob das realistisch ist.


So rechnest du deinen eigenen Kredit-ROI in 3 Schritten 🧮

1. Schätze deinen erwarteten Gewinn

Frage dich:

  • Wie viele neue Kunden oder Aufträge werden durch diese Investition realistisch entstehen?
  • Welchen Gewinn machst du daran (nicht Umsatz!)?

Rechne konservativ – lieber zu vorsichtig als zu optimistisch.

2. Rechne alle Kreditkosten zusammen

Das heißt:

  • Zinsen
  • Gebühren
  • Eventuelle Beratungskosten
  • Alles, was dich der Kredit wirklich kostet

Tipp: Die meisten Anbieter zeigen dir die Gesamtkosten – bei iwoca z. B. direkt im Kundenbereich.

3. Setze beides in Verhältnis

Die Formel:

ROI = (Gewinn – Kreditkosten) ÷ Kreditkosten × 100

Wenn da z. B. 200 % rauskommt: Super.
Wenn da –20 % steht: Alarmglocken an.


Wann ich persönlich lieber keinen Kredit aufnehme ❌

Ich hab für mich ein paar Regeln entwickelt:

  • Wenn der erwartete ROI unter 50 % liegt → kein Kredit
  • Wenn ich kein konkretes Szenario für zusätzlichen Gewinn habe → kein Kredit
  • Wenn die Rückzahlung mein Cashflow-Risiko zu stark belastet → kein Kredit

Klingt streng – hat mir aber schon oft geholfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden.


Wer den ROI kennt, trifft klügere Kreditentscheidungen 💪

Ein Kredit ist kein Selbstzweck – er muss sich für dich lohnen.
Mit einer einfachen Rechnung kannst du rausfinden, ob dein Plan wirklich Potenzial hat – oder nur eine teure Hoffnung ist.
Seitdem ich das so mache, hab ich nicht nur mehr rausgeholt – sondern auch viel sicherer entschieden.


 

Kredit mit Umsatzbeteiligung – Fluch oder smarte Alternative?

Ich geb’s zu: Als ich zum ersten Mal von einem Kredit mit Umsatzbeteiligung gehört hab, dachte ich, das wär irgendein Startup-Gimmick aus dem Silicon Valley.
„Flexible Rückzahlung je nach Umsatz“ klang für mich irgendwie… zu schön, um wahr zu sein.
Aber dann bin ich in eine Phase gekommen, in der ich genau das gebraucht habe: Kapital, aber ohne starren Tilgungsplan.
Und plötzlich wurde das Thema richtig interessant.

Heute will ich dir zeigen, was ein Kredit mit Umsatzbeteiligung eigentlich ist, welche Anbieter das machen – und ob das in der Praxis wirklich so clever ist, wie es klingt.


Was ist ein Kredit mit Umsatzbeteiligung überhaupt?

Kurz erklärt: Du bekommst einen bestimmten Betrag (z. B. 10.000 €) ausgezahlt.
Statt einer festen monatlichen Rate zahlst du einen Prozentsatz deines Umsatzes zurück – solange, bis die volle Kreditsumme + eine vorher festgelegte „Gebühr“ beglichen ist.

Das bedeutet:

  • Läuft dein Geschäft gut? Du zahlst schneller zurück.
  • Hast du einen miesen Monat? Dann zahlst du weniger oder fast nichts.

Klingt erstmal fair. Und ja – das kann es auch wirklich sein.


Für wen ist dieses Modell gedacht?

Diese Kreditform ist vor allem für Unternehmen spannend, die…

  • unregelmäßige Umsätze haben (z. B. Onlineshops, Gastro, Kreativbranche)
  • noch jung sind, aber stark wachsen
  • keine klassischen Sicherheiten vorweisen können
  • schnelle, flexible Finanzierung suchen

Ich selbst hab’s in einem Jahr getestet, in dem ich stark auf saisonale Kampagnen gesetzt habe – und der Kredit hat mir tatsächlich Luft zum Atmen gegeben.


Wie läuft so ein Kredit konkret ab?

Ich nehm mal ein Beispiel, wie’s bei mir war:

  • Kreditsumme: 10.000 €
  • Rückzahlung: 10 % meines Monatsumsatzes
  • Gesamtbetrag inklusive Gebühr: 11.500 €
  • Rückzahlungsdauer: abhängig von meinem Umsatz

In einem Monat mit 15.000 € Umsatz hab ich also 1.500 € zurückgezahlt. In einem schwächeren Monat mit 5.000 € Umsatz waren’s nur 500 €.

Dadurch hatte ich nie das Gefühl, dass mir die Rückzahlung das Genick bricht – wie es bei starren Raten manchmal der Fall war.


Wer bietet sowas an?

In Deutschland gibt’s (noch) nicht viele Anbieter, aber folgende haben sich bei meiner Recherche als seriös herausgestellt:

  • iwoca Flexi (optional mit Umsatzbindung)
  • Unzer Capital (für E-Commerce)
  • Banxware (oft über Plattformpartner wie Shopify, Orderbird etc.)
  • Uplift1, Re:cap oder Silvr (für SaaS- oder Online-Geschäftsmodelle)

Wichtig: Viele dieser Anbieter arbeiten mit Kontozugriff oder Umsatzanbindung – das heißt, sie sehen deine echten Zahlen. Fand ich anfangs ungewohnt, aber es macht das Ganze eben auch transparent.


Vorteile aus meiner Sicht

Keine feste Rate – mehr Luft bei schwankenden Einnahmen
Rückzahlung skaliert mit dem Umsatz
Schneller verfügbar als Bankkredit
Oft ohne klassische Sicherheiten möglich
Ideal für saisonale oder wachstumsstarke Unternehmen


Aber es gibt auch Nachteile!

Hoher effektiver Zinssatz – oft teurer als Bankkredit
Langfristig unter Umständen teurer als gedacht
Anbindung ans Geschäftskonto nötig (manche empfinden das als Eingriff)
Fixe Rückzahlungsobergrenze – egal, wie lange es dauert

Gerade der letzte Punkt ist wichtig:
Du zahlst z. B. 11.500 € zurück – egal ob du in 4 Monaten oder in 12 Monaten fertig bist. Schnellere Rückzahlung spart dir keine Zinsen, weil der Rückzahlungsbetrag fix ist.


Für manche das perfekte Modell – aber nichts für jeden

Ich persönlich fand den Kredit mit Umsatzbeteiligung eine sehr faire und flexible Lösung, gerade in einer Phase, in der ich meine Umsätze noch nicht sicher kalkulieren konnte.

Aber: Man muss genau durchrechnen. Wer stabile, planbare Umsätze hat und Zinsen sparen will, fährt mit einem klassischen Betriebsmittelkredit oft günstiger.
Für mich war’s ein hilfreicher Zwischenweg – und ich würd’s wieder machen, wenn mein Geschäftsmodell gerade stark in Bewegung ist.

Wenn du Fragen hast oder überlegst, ob so ein Modell zu dir passt – meld dich gern. Ich kann dir ein paar Erfahrungswerte mitgeben, die über das Werbeversprechen hinausgehen 😉
Bis bald – und bleib flexibel! Alex


 

Brauch ich wirklich einen Betriebsmittelkredit? Oder warte ich lieber noch?

Wenn du selbstständig bist, kennst du den Moment:
Die Aufträge schwanken, eine große Rechnung flattert rein, eine neue Chance lockt – und plötzlich denkst du:
„Vielleicht brauch ich jetzt einfach ’nen Kredit.“

So ging’s mir oft. Und manchmal war es genau die richtige Entscheidung – aber ein anderes Mal war’s schlicht unnötig.
Heute zeige ich dir, wie ich entscheide, ob ein Betriebsmittelkredit gerade wirklich sinnvoll ist – oder ob ich besser warte. Damit du keine überhastete Entscheidung triffst, sondern ganz bewusst handelst.


Kredit? Oder gerade einfach nur Stress? 😵‍💫

Mein erster Impuls bei Engpässen war oft: Geld reinholen – egal wie.
Aber ein Kredit ist kein Ersatz für Klarheit.
Also stell dir zuerst ein paar einfache Fragen – so mach ich’s inzwischen jedes Mal:

🟡 Frage 1: Wofür genau brauchst du das Geld?

Einfach nur „mehr Luft“ ist kein Grund.
Aber:

  • Brauchst du Geld, um Ware einzukaufen, die du sicher wieder verkaufst?
  • Willst du in Marketing investieren, das messbare Leads bringt?
  • Musst du einen Engpass überbrücken, um deine Leistung zu halten?

Dann kann ein Kredit Sinn machen.
Aber wenn du’s nicht benennen kannst, ist das meist ein Warnsignal.


🟡 Frage 2: Hast du wirklich alles andere ausgeschöpft?

Ich hab mal fast einen Kredit aufgenommen – bis ich gemerkt hab, dass ich 2.000 € auf einem Sparbuch rumliegen hatte, das ich schlicht vergessen hatte.

Checkliste vor dem Kredit:

✅ Rücklagen gecheckt
✅ Zahlungsziele mit Kunden verhandelt
✅ Ausgaben optimiert (braucht’s wirklich das teure Abo?)
✅ Umsatzpotenziale kurzfristig angezapft?

Erst wenn das alles durch ist, wird der Kredit zur echten Option.


🟡 Frage 3: Bringt dir der Kredit einen echten Mehrwert?

Ich nenn das immer den ROI-Check: Return on Investment.
Also: Kommt durch den Kredit mehr rein, als du an Zinsen zahlst?

Beispiel:

  • Du nimmst 3.000 € Kredit auf
  • Du investierst davon 1.500 € in Werbeanzeigen
  • Du gewinnst 4 neue Kunden mit je 1.000 € Umsatz

➡️ Perfektes Szenario.

Aber:

  • Du nimmst 3.000 €, um drei Monate durchzuhalten, obwohl keine neuen Einnahmen zu erwarten sind?

➡️ Besser nochmal gründlich überlegen.


🟡 Frage 4: Wie sicher bist du, dass du die Raten stemmen kannst?

Einmal hab ich mich bei der Rückzahlung total verkalkuliert.
Ich dachte, ich hätte jeden Monat genug – aber dann kamen zwei Flauten, und die Kreditrate wurde zur echten Belastung.

Mein Tipp:
Schau dir deine letzten 6–12 Monate an. Gab’s mehr als zwei richtig schwache Monate? Dann plane den Kredit lieber mit längerer Laufzeit oder kleinerer Rate. Oder warte.


🟡 Frage 5: Ist es ein Investitions-Kredit oder ein Notfall-Kredit?

Ich unterscheide heute immer zwischen:

  • Wachstums-Kredit: Ich investiere, weil ich weiß, dass mehr reinkommt
  • Überlebens-Kredit: Ich will nur durchhalten

Wenn ich beim zweiten lande, werd ich skeptisch. Dann frag ich mich lieber: Was läuft grundsätzlich falsch?


Mein Fazit: Nicht jeder Engpass braucht sofort einen Kredit 🧠

Kredite sind keine Rettungsboote für ein sinkendes Schiff.
Sie sind eher wie Segel – wenn du schon Wind hast, kannst du damit schneller vorankommen.
Ich liebe die Möglichkeiten, die mir Betriebsmittelkredite in den letzten Jahren gegeben haben. Aber genauso sehr schätze ich es heute, manchmal einfach nein zu sagen, noch ein bisschen zu warten – und dann im richtigen Moment zu handeln.